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Ratgeber: Lacke - Eine Einführung

Auch wenn sich alle Lacke aus drei wesentlichen Bestandteilen zusammensetzen, haben sie ihre eigenen spezifischen Eigenschaften und Bezeichnungen. Zunächst gehen wir auf die Zusammensetzung von Lacken und die verwendeten Bindemittel ein. Weil dem Bindemittel eine besondere und entscheidende Rolle zukommt, haben wir diesem einen eigenen Abschnitt gewidmet. Mit einer für Sie thematisch sortierten Auswahl "Lacke bei Malerversand" schließen wir diesen Ratgeber ab.

Zusammensetzung, eine kurze Auffrischung

Lacke sind sowohl in flüssiger als auch pulverförmiger Form erhältlich. Während die Unterscheidung zwischen Lasuren und Lacken bzw. Farben durch eine eindeutige Eigenschaft definiert ist, so ist der Übergang zwischen Lacken und Farben fließend. Alle Anstriche können je nach Zielsetzung in drei Bereichen wirksam sein:

  • schützend,
  • verzierend (dekorativ) und
  • funktional.

Die Bedeutung der funktionalen Eigenschaften von Lacken hat in den vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Funktionale Eigenschaften sind beispielsweise:

  • reflektierend,
  • leitend,
  • leicht zu reinigen,
  • besonder robust oder
  • selbstreinigend.

Diese funktionalen Eigenschaften werden durch die Oberflächenbeschaffenheit des Lackes oder die Zusammensetzung erreicht. Ein Lack besteht aus den drei Hauptbestandteilen:

  • Bindemittel,
  • Lösemittel (Verdünnungsmittel) und
  • farbgebende Mittel (Pigmente).

Lacke besitzen flüchtige (Lösemittel) und nichtflüchtige Bestandteile. Zu den nichtflüchtigen Bestandteilen gehören

  • das Bindemittel,
  • die Pigmente bzw. das farbgebende Mittel,
  • Öle,
  • Harze,
  • Füllstoffe und Additive.

Das Lösemittel ermöglicht die Streichbarkeit des Gemisches und verdunstet während des Austrocknens. Dabei härtet der Lack aus und die nichtflüchtigen Bestandteile bilden einen verfestigten Anstrich.

Bindemittel - viele Arten und viele Eigenschaften

Das Bindemittel erfüllt mehrere Funktionen. Einerseits sorgt es für eine gleichmäßige Mischung der weiteren, nichtflüchtigen Bestandteile und des Lösemittels (Suspension). Außerdem ist es für einen optimalen Trocknungsprozess ohne Blasenbildung und für den Glanz verantwortlich. Natürliche Bindemittel sind beispielsweise

  • Öle,
  • (Natur-)Harze (z. B. Kolophonium, Dammar, Copal) und
  • Pflanzenbestandteile (siehe China- und Japanlack).

Heutzutage sind vermehrt synthetische Bindemittel im Einsatz. Diese synthetischen Harze, Polymere, etc. sind als Dispersion in einer wässrigen Lösung oder in einem Lösemittel vorzufinden. Durch gesteigertes Umweltbewusstsein und technische Fortschritte tendiert die Lackindustrie immer mehr zu lösemittelfreien Lack-Systemen. Dazu gehören

  • Pulverlacke,
  • Suspensionen von Lackpartikeln in Wasser und
  • strahlhärtende Lacksysteme.

Mit Suspension ist ein einheitliches Stoffgemisch von einem Fest- und einem Flüssigstoff gemeint. Desweiteren ist das Bindemittel die zusammenhängende Schicht (Matrix), in der die nichtflüchtigen Bestandteile nach dem Aushärten eingebunden sind. Der Ausdruck Filmbildner ist hier angebracht, da ein Film (Beschichtung / Schicht) auf dem Untergrund entsteht. Diese Schicht soll gute chemische und physikalische Eigenschaften aufweisen. Zum Beispiel verbessern Harze die Haftung des Lackes auf dem Untergrund und wirken positiv auf den Glanzgrad.

Als Bindemittel werden beispielsweise:

  • Härtende Öle,
  • Cellulosederivate (Celluloseester, Cellulosenitrate (Nitratcellulose), Ethylacetat, Celluloseacetat),
  • Zuckerderivate,
  • Alkydharze,
  • Polyacrylate,
  • Epoxidharze und
  • Polyurethane

eingesetzt.

Bei Bindemitteln wie

  • Chlorkautschuk,
  • Vinylpolymerisaten,
  • Styrol-Butadien-Copolymerisaten und
  • Silikonen

besteht die Gefahr des Wiederaufquellens nach der Aushärtung des Lackes bzw. die sogennante Teilauflösung des Lackes. Die Ursache liegt in den Stoffen selbst und die Art an Verbindungen, welche bei der Aushärtung entstehen bzw. nicht entstehen.

Eine Übersicht von Lackeigenschaften

Lackhersteller haben durch weiterentwickelte, technische Möglichkeiten sowie vertiefte Chemiekenntnisse Lacke für verschiedensten Anwendungsbereiche entwickelt. Lacke verfügen über eine Vielzahl an Eigenschaften, die durch die Hersteller verbessert wurden und immer noch werden. Zu den verbesserten Eigenschaften zählen:

  • Schnellere Antrocknung
  • Höhere Wetterbeständigkeit
  • Größere Oberflächenhärte
  • Geringere Vergilbung
  • Höhere Chemikalienbeständigkeit
  • Erhöhte Haftung
  • Erhöhter Glanzgrad
  • Erhöhte Hitzebeständigkeit
  • Hervorragender Verlauf
  • Erhöhte Wasserdampfdurchlässigkeit
  • Erhöhte Abriebfestigkeit

Lackbezeichnungen und wie sie entstehen

Die neuesten Kombinationsmöglichkeiten an chemischen Stoffen haben die Lackauswahl und somit auch die Lackbezeichnungen anwachsen lassen. Die Bezeichnung bzw. Unterteilung der Lacke beruhen auf unterschiedlichen Aspekten, die im Folgendem erklärt werden.

Einerseits richten sich die Namen nach der Art des Bindemittels (z. B. Öllack, PU-Lack) und andererseits nach der Art des Lösemittels (z. B. Spiritus-Lacke). Die Trocknungsweise (lufttrocknend, wärmetrocknend oder als Einbrennlack) oder das Anwendungsgebiet (z. B. Autolack, Klavierlack, Heizkörperlack, etc.) werden ebenfalls für die Namensgebung verwendet. Das Erscheinungsbild dient genauso als Orientierung. Entweder wird auf den Glanzgrad oder auf die Oberflächenbeschaffenheit Bezug genommen (z. B. Metall-Effekt-Lack, Hochglanzlack, Hammerschlaglack, etc.). Eine weitere Benennung bezieht sich auf Eigenschaften. Klar-, Tauch- und Spannlack sind solche Beispiele. Während Klarlack eine pigmentlose, transparente Schicht bildet, ist Tauchlack für das Eintauchen des zu beschichteten Objektes vorgesehen. Der Spannlack wiederum ist in der Lage während des Austrocknens das beschichtete Papier- bzw. Gewebeobjekt zu spannen.

Nach dieser Erläuterung sollten Sie in der Lage sein durch den Begriffsdschungel hindurchblicken zu können, um zu erkennen, was Sie vor sich und worauf Sie zu achten haben.

Lacke bei Malerversand

In Anlehnung an die vielfältigen Bezeichnungsmöglichkeiten haben wir für Sie oft angewandte Bezeichnungsarten herausgesucht:

Bezeichnungen nach dem Anwendungsort

Bezeichnung nach optischen Kriterien

Differenzierung durch die Zusammensetzung

Unterscheidung durch die Anwendungsart

Verdünnungs- und Reinigungsmittel

Falls Sie noch offene Fragen haben, steht für Sie von Montag bis Freitag zwischen 8:00 Uhr und 16:00 Uhr unsere Kundenbetreuung unter 0766-3834971 bereit. Alternativ erreichen Sie uns ebenfalls per E-mail unter service@malerversand.de!

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